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AutorenbildKräuterhof Rossnagl

Das Veilchen (Viola odorata)



Das Veilchen galt im alten Griechenland als "Blume der Liebe", nicht schwer vorzustellen, wenn man den betörenden Duft des Veilchens wahrnimmt.

Das Veilchen ist das Symbol für Fruchtbarkeit, Bescheidenheit, Liebe und Treue, ein Antifaltenmittel und altes Frauenkraut.

Früher galt das Veilchen bei unseren weiblichen Vorfahren als sehr wertvolle Pflanze. Es wurde auch "Schwalbenkraut" genannt, da es sobald die Schwalben im Frühling hier waren zu finden war. Das echte Duftveilchen erkennt man am Duft, hat uns meine Oma schon von klein auf gesagt und nur das sind die "Echten"! Geerntet wird es an trockenen Tagen, auch am Vortag sollte es nicht geregnet haben. Vom blühenden Veilchen können die Blüten, die Blätter und die Wurzeln geerntet werden. Bitte denkt daran: es müssen immer genug Pflanzen stehen bleiben, damit der Fortbestand der Pflanze nicht gefährdet ist.

Meine Oma hat immer eine Schmalzsalbe mit Veilchen und Veilchenhonig gemacht.

Die Salbe war für schlechtheilenden Wunden, bei Quetschungen, Schwellungen, Prellungen, Narben, Rheuma ..... Sie wurde aber auch als Gesichtscreme verwendet zur Hautstraffung, gegen Falten, einfach zum Erhalt jugendlicher Haut.

Der Veilchenhonig (hierfür wurde eine Art Veilchensirup aus Zucker und Honig gemacht) war bei starkem Husten bzw. hat sie immer behauptet, der wirkt sogar bei Keuchhusten!

Durch die abschwellenden, entzündungshemmenden, schmerzlindernden, antibakteriellen und muskelentspannenden Inhaltsstoffe des Veilchens ein optimales Hausmittel, auch bei Frühlingserkältungen.

Ich verwende die Blüten und Blütenknospen auch gerne zum Einlegen in Essig, der bekommt eine unglaublich schöne Farbe (Veilchenessig). Dieser kann nicht nur kulinarisch genützt werden, sondern auch für die Hautpflege, als Gesichtstonikum für grobporige und fettige Haut.


Das Veilchen kann auch sonst so einiges:

  • die frischen Blätter wurden aufgrund ihrer kühlenden, entspannenden Wirkung zur Entlastung auf die Augen aufgelegt. Viel Bildschirmarbeit? - Ein perfektes Hausmittel um deine Augen wieder ein wenig zu entspannen :-)

  • die frische Wurzel wurde zahnenden Kindern zum Kauen gegeben, sie enthält Eugenol, einen schmerzstillenden, abschwellenden, entzündungshemmenden Inhaltstoff. Bei Einschlafproblemen, Überbelastung im Alltag kauten Frauen füher vor dem zubettgehen Veilchenwurzeln. Wenn diese nicht mehr frisch zur Verfügung waren, bereiteten sie Tee von der getrockneten Wurzel.

  • bei Kopfschmerzen wurden Kränze aus Veilchen getragen, ihr Duft sollte die Kopfschmerzen lindern.


Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarine, Eugenol, Flavonoide, Glykoside, Odoratin, Salizylsäuremethylester, Saponine, Schleimstoffe, Triterpene, ....


Wissenswertes:

Charakteristisch für Duftveilchen ist der Duft, den die Pflanze verströmt. Das veilcheneigene Aroma ist auf den Inhaltsstoff Jonon zurückzuführen. Jonon zählt zu den Terpenen und wird mittlerweile künstlich hergestellt, um dem Bedarf veilchenartiger Aromen nachzukommen. Der Duft des wohlriechenden Veilchens ist so intensiv und eigentümlich, dass Verwechslungen mit ähnlich aussehenden, aber nicht duftenden Waldveilchen oder violetten Hornveilchen allein anhand des Duftes ausgeschlossen werden können.


Es wächst es in Gebüschen, an Waldrändern, an schattigen Wegrainen auf frischen, nährstoffreichen, milden bis mäßig sauren, humosen Lehmböden in mild-humider Klimalage.


Viel Freude beim Entdecken des Veilchens!



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